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1. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 28

1912 - Berlin : Oldenbourg
Nach einer Phowffraphlk von tinrl Ulrich «. Iso., iöerliii. Obau - Bay a» der Westküste von Schottlands Das schottische Bergland, ein altes Schollenland wie Skandinavien, mit dem es einst zusammenhing, zeigt in seinem niederschlagsreichen, ehedem ganz vergletscherten Westen un- verkennbar skandinavische Natur: eine viel gegliederte, inselreiche Küste und tief ins Land einschneidende Fjorde. Unter diesen Fjorden ist die Oban-Bay durch die Schönheit ihrer Umgebung am berühmtesten, und Oban gehört daher zu den besuchtesten Sommersrischorten Schottlands. In seiner Nähe ragt die sagenberühmte vulkanische Insel Staffa aus dem Meere auf.

2. Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile, Mathematische Erdkunde - S. 7

1912 - Breslau : Hirt
§ 1. Die Britischen Inseln. 7 Das Seeleben erzog die Briten zu Selbständigkeit, Energie, Wagemut und zäher Ausdauer. Tiefe Religiosität, Familiensinn und Achtung vor überlieferten Ge- setzen zeichnen den Briten vorteilhaft ans. Der Engländer reist gern. Dadurch erwirbt er sich einen weiten Blick und Weltkenntnis. Der Sport findet in England die eifrigste Pflege. Die Schotten sind begabt, arbeitsam, sparsam und hängen fest an ihren alten Sitten. Der Ire ist gutmütig, tapfer, aber leichtsinnig und durch den Großgrund- besitz in ärmliche Verhältnisse gedrückt. England und Schottland wandten sich frühzeitig der Reformation zu, während Irland katholisch blieb. In England überwiegt die anglikanisches in Schottland die presbyterianifche^, in Irland die römisch-katholische Kirche, deren Anhängerzahl sich im ganzen Inselstaat auf 12% beläuft. Daneben gibt es zahlreiche protestantische Sekten, Dissenters genannt, die wie die übrigen Bekenntnisse freie Religionsübung haben. In bezug auf Schulbildung zeigt sich ein großer Unterschied zwischen dem ärmeren und dem reicheren Teile der Bevölkerung. Bei dem Niedern Volke erfährt sie erst seit der vor kurzem eingeführten allgemeinen Schul- Pflicht eine bessere Pflege. Noch heute gibt es im Britischen Reiche Millionen Untertanen, die weder lesen noch schreiben können. Den begüterten Volks- klassen wird dagegen durch zahlreiche ausgezeichnete Schulanstalten ein hoher Bildungsgrad vermittelt. Eine ganz besondere Pflege erfahren die Natur- Wissenschaften durch viele gelehrte Gesellschaften. An der Spitze der Vereinigten Königreiche steht ein König, dessen Krone auch in der weiblichen Linie erblich ist. Seine monarchischen Rechte sind durch die Verfassung stark eingeschränkt. Das Parlament zerfällt in das Haus der Lords (Oberhaus), dessen Mitglieder vom Könige auf Lebens- zeit ernannt werden, und das auf sieben Jahre vom Volke gewählte Haus der Gemeinen (Unterhans). Die Minister sind dem Parlament, nicht dem Könige verantwortlich^ 6. Siedlungen. Die Siedlungen häufen sich im Britischen Jnselreiche dort, wo Eisen und Steinkohlen die Industrie begünstigen, oder wo Hafenorte von den großen Ozeandampfern angelaufen werden. So zeigen Mittelengland und das Lon- doner Becken eine Bevölkerungsdichte von über 200 Bewohnern auf 1 qkm. Gering ist diese Dichte im gebirgigen Schottland, wo sie etwa 30 Einwohner und darunter auf 1 qkm beträgt. 1 Auch englisch-bischöfliche oder Episkopalkirche genannt, weil sie Bischöfe und Erz- bischöfe hat. 2 Eine der reformierten nahestehende Kirche, die deshalb die presbyterianische heißt, weil sie bei der kirchlichen Verwaltung den weltlichen Presbytern (Ältesten) ebensoviel Ein- fluß sichert wie den Geistlichen.

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 386

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
386 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Gallien. Aber nachdem Stilicho 401 die Provinz halte aufgeben müssen, um Italien zu retten,*) und seit das Land von den Einfällen und Raubzügen der Pikten und Skoten von Norden her und germanischer Seeräuber an den Küsten beständig gequält und verheert wurde, ging auch die alte britannische Kirche zu Grunde. Doch gleichsam sterbend entsandte sie noch einen Sproß nach dem benachbarten Irland, der dort zu männlicher Kraft erwuchs. „Von einem irischen Räuberhausen**) wurde um 416 der sechzehnjährige Pa tri! (Patricius), der Sohn eines angesehenen christlichen Mannes aus Britannien nach Irland geschleppt. Nach sechsjähriger Sklaverei gelang es ihm, zu den Seinen zu entfliehen, und als er zum zweiten Male geraubt wurde, glückte ihm schon nach zwei Monaten die Flucht. Bis zu seinem fünfundvierzigsten Jahre lebte er danach ruhig in der Heimat und wirkte in der Gemeinde als Armenpfleger oder, wie man damals sagte, als Diakon. Da hatte er ein Tranmgesicht, das ihn antrieb, nach Irland zu gehen und dort das Christentum zu verkünden. Er bat deshalb die Gemeinde, daß sie ihm zu seiner Predigt das Amt des Bischofs verleihen möchte. Einige widersprachen, weil er als fünfzehnjähriger Knabe gegen das Gebot der Keuschheit gesündigt hatte; aber sie drangen nicht durch, Patrif wurde geweiht und predigte in Irland mit dem größten Erfolg. In Irland hatte sich das keltische Wesen und das keltische Heidentum un-vermischt erhalten, aber es wich ohne Widerstand. Gerade aus dem Druidenor-en gingen die Priester hervor, die Patriks Lehre verkündeten. Eine größere Entwicklung gewann diese irische Kirche durch Kolumban den Älteren, der um 560 blühte, etwa hundert Jahre nach Patrif. Patrif war der Apostel Irlands; Kolumban entwickelte diese Anfänge zu einer großartigen Missionskirche. In den Kämpfen mit Rom beriefen sich diese Iren ober Schotten***) nicht auf Patrif, sondern auf den Vater Kolumban. Er hatte zuerst in Irland ein Kloster gegründet; dann zog er nach Norden zu den Pisten und befehrte einen König derselben. Dieser scheuste ihm die kleine Insel Hy oder Jona (westlich von Mull), und hier gründete Kolumban ein Kloster, das zugleich ein Kirchenstaat war. Die Insel gehörte feinem Herrn an. Der Vorsteher des Klosters war Abt und Presbyter; die bischöfliche Weihe erhielt er nicht, weil sie auch Kolumban nicht gehabt hatte. Von diesem Kloster aus wurden Schottland und Northumberland mit Missionsstationen bedeckt, welche in Hy ihr *) Vgl. Band 2, S. 57. **) Siehe: Kaufmann, Deutsche Geschichte 2. Bd., S. 270 f. ***) Nach dem Sprachgebrauch des früheren Mittelalters gelten diese beiden Namen als gleichbedeutend, daher die irischen Missionare oft als L>chottenmönche be--zeichnet werden.

4. Die Völker und Staaten der Erde - S. 579

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Volks, und Staatsverhältnisse. §. 72. Volksthümlichkeit re. 579 ter bellen die von Westminster, Eaton, Winchester und Har- row sich eilles besonderen Rufs erfreuen, weichen, ebenso wie die „Boarding-Schools" (oder Pensions-Anstalten) für den ersten Unterricht der gebildeten Stände, insofern von den entsprechenden Anstalten Deutschlands ab, als sie nicht bloße Unterrichts-, sondern auch Erziehungs-Institute sind, in de- nen die Schüler nicht blos lernen, sonderll auch leben; sie er- setzen ihnen das elterliche Haus, welches der junge Brite schon früh verläßt. — Es ist der Gemeinsinn oder der Unterneh- mungsgeist der Engländer, welche diese Anstalten ins Leben gerufen habell, die ihrer Kostspieligkeit halber nur den Söh- nen der wohlhabenden Klassen zugänglich sind. Für den ei- gentlichen Volksunterricht ist daher theilweise noch immer sehr mangelhaft gesorgt. Blos das presbyterianische Schottland macht eine Ausnahme, und wetteifert in dieser Beziehung mit den tu solcher Hinsicht begünstigtsten Ländern. England, Wales und vorzüglich Jreland sind dagegen noch weit zurück, ob- gleich in den letzten drei, vier Dezennien Vieles, auch von Seiten der Regierung, geschehen ist, um die Volksbildung zu fördern. Die Schulen „für den wechselseitigen Unterricht," die Leseschulen für Erwachsene, die Sonntagsschulen u. a. ver- danken dieser Periode ihre Entstehung. Aber noch immer ist die Zahl der Volksschulen und der Unterrichteten, vornehmlich in Jreland und in den Fabrikgegenden Englands, ungemein gering, und der Gegensatz in der Bildung der untersten und der oberen Schichten der Gesellschaft ungewöhnlich groß. — Ein ähnlicher Kontrast zeigt sich in der religiösen und sittli- chen Bildung. In keinem Lande findet man in den höhereit und mittleren Ständen ein lebhafteres Jirteresse an religiösen und kirchlichen Dingen; es gehört zu den Lebensgewohnheiten der Engländer den Feiertag mit einer Strenge zu heiligen, die anderswo nirgend in gleichem Grade gefunden wird. Keilt Volk hat größere Opfer für die Ausbreitung des Evangeliums gebracht. Eine große Zahl von Bibelgesellschaften, Missions - und anderen Vereinen wendet jährlich eine lediglich aus frei- willigen Beiträgen zusammengebrachte Summe von c. vier Millionen Thalern auf, um das Christenthum an alleit En-

5. Bilder aus der Heimatkunde Pommerns - S. 15

1912 - Breslau : Hirt
Rügen, 15 befinden sich in Stettin mehrere große Versicherungsanstalten (Germania, Preußische Nationalversicherung) und eine Reihe von Banken (Geldgeschäfte). Der geschäst- liche Mittelpunkt der Stadt ist die Börse am Heumarkt. Stettin als geistiger Mittelpunkt Pommerns. Stettin ist nicht nur eine Handels- und Industriestadt, sondern es ist auch eine Pslegstätte für Volksbildung, Wissenschaft und Kunst. In 45 vortrefflich eingerichteten Volksschulen werden Tausende von Knaben und Mädchen in den notwendigen und nützlichen Kenntnissen und Fertig- keiten unterrichtet. 5 Mittelschulen, 1 Oberrealschule, 2 Realgymnasien, 3 Gymnasien und 4 Höhere Mädchenschulen vermitteln eine weitergehende Bildung. Für die tech- nischen Berufe, Baufach, Maschinenbau usw., bereiten die „Höhere Maschinenbau- schule", die Baugewerkschule, die Seemaschinistenschule und die Navigationsschule (Steuermannsschule) vor. — Für die Fortbildung der kaufmännischen und gewerb- lichen Lehrlinge wird in einer Anzahl von Fortbildungsschulen gesorgt. Die Handels- und Gewerbeschule bereitet Frauen und Töchter für praktische Berufe vor. — Auch die unglücklichen Blinden, Taubstummen und Blödsinnigen werden in besondern Anstalten unterrichtet und erzogen. — Eine Reihe von Volksbibliotheken und die vortrefflich ausgestattete Stadtbibliothek, die einen geräumigen Lesesaal enthält, können von jedermann unentgeltlich benutzt werden. — Auch besitzt die Stadt eine Anzahl von Museen (Altertumsmuseum, Naturwissenschaftliches Museum, Bilder- galerie, Kupferstichsammlung usw.). Für sämtliche Sammlungen wird auf der Herr- lichen Hakenterrasse an der Oder ein prächtiges Museum errichtet. In mehreren Theatern (Stadttheater, Bellevuetheater) werden die Meisterwerke uusrer Dichter und Tonkünstler aufgeführt. — Die Kranken und Verunglückten finden in zwei großen Krankenhänfem (Städtisches Krankenhaus und Bethanien) Aufnahme und Hilfe. Rügen. - 1. Aufbau der Insel. Rügen ist die schönste und größte Insel Deutschlands, und mit Recht hat man sie die Perle der Ostsee genannt. Sie hat eine Größe von 1000 qkrn und wird durch den 4 km breiten Strelasuud (Pfeilstrom) von dem Fest- lande getrennt. Diese Meeresstraße war ursprünglich ein Abslußarm deshasf-Staufees. Im Jahre 1304 soll eine gewaltige Sturmflut die schmale Riune zu einem breiten Fahr- wasser erweitert haben. — Rügen bestand ursprünglich aus einer Gruppe von kleineren und größeren Inseln. Diese haben sich im Lause der Zeit durch Anschwemmung von ungeheuren Sandmassen und durch Vertorfung zu einem Ganzen verbunden. Stiege das Meer nur um etwa 5 m, so würde die Insel sich wieder in ihre ursprünglichen Be- standteile auflösen. An den heutigen fast dreieckigen Jnselkern schließen sich vier größere Halbinseln: Wittow, Jasmuud, Mönchgut und Zudar. Außerdem wird Rügen noch von mehreren größeren und kleineren Inseln umrahmt, von denen Hiddensee und Ummanz die bedeutendsten sind. — Das Meer dringt von allen Seiten tief in das Land ein und trennt die Glieder vom Rnmpfe. Die größten dieser Busen sind im 3 der Rügensche Bodden, im 0 die Prorer Wiek, im N die Tromper Wiek und im W der Kubitzer Bodden. Tief in das Innere der Insel selbst dringen der Große und der Kleine Jasmunder Bodden ein. Dadurch wird die Insel vielfach zerrissen und führt deshalb ihren Namen Rügen, d. h. das zerrissene Land, mit Recht. 2. Oberflächengestalt. Eine ähnliche Mannigfaltigkeit zeigt Rügens Ober- fläche. Der 3 und W ist ein flaches, welliges Hügelland, nach 0 und No zu steigt das Land allmählich an. Die höchsten Erhebungen sind der Rugard bei Bergen und der

6. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 253

1847 - Königsberg : Bon
253 Wolle, Baumwolle, Pelzwerk ic., Erzeugnisse fremder Erdtheile, z. B. Thee (jährlich 25 Mill. Pfund). Unter den Handelsgesell- schaften ist die ostindische Compagnie die erste und reichste, so wie die Bank in London die wichtigste in Europa. Wis- senschaften und Künste werden geschätzt und finden reichliche Unterstützung. Weniger Lob als vieles Andere verdienen die An- stalten des 'öffentlichen Unterrichts. Herrschende Religion ist -je bischhöfliche, Epis-kopal- oder Hochkirche, in Schottland die presbyterianische und in Irland die katholische; jedoch ist allen übrigen Religionen freie Uebung verstattet. Unter den vielen Sekten zeichnen sich die Methodisten, Quäcker und Baptisten aus. Der Engländer ist stolz auf seine Nation, zeigt besonders gegen Fremde viel Ungefälligkeit, Verschlossenheit und Kälte und tief eingewurzelten Haß gegen die Franzosen. Dabei ist er höchst freiheitsliebend, und außerordentlich wettlustig. Der Pöbel ist hart, wild und trotzig, selbst gegen den Vornehmsten, dabei aber großmüthig und freigebig «Kdrfr. Ii. Nr. 56 und 57.) Ihr fin- steres, trübes Wesen soll seinen Grund in der nebligen Lust und in dem Genießen der vielen Fleischspeisen und starken Biere ha- den. Die weibliche Erziehung steht ganz unter der Aufsicht der Hausmütter; die Engländerinnen gebildeter Stände sind überaus sittsam. Dem Knaben wird wohl zu viel Eigenwillen aus Furcht, seinen Freiheitssinn zu unterdrücken, gestattet, — daher auch oft Wildheit und roher Trotz. Gewöhnlich kommt der Knabe im 8. Jahre in eine Pension, in welcher zwar der Eigenwille gedämpft aber durch die Kälte und Trockenheit des Erziehungswesens kal- ter Ernst bei der Jugend erzeugt wird. Die englische Sprache hat außer plattdeutschen viele französische und lateinische Wörter, Die Hochländer, auch Bergschotten genannt, bewohnen die tvestl. und rauhen Gebirgsgegenden Schottlands und unterscheiden sich durch Sprache, Kleidung und Sitten von den Niederlän- dern, welche englisch sprechen;' auch stehen jene diesen an Bil- dung weit nach. Die Sprache der Irländer ist mit der hoch- schottischen verwandt und hat viel Wohlklingendes. Die Gewalt des Königs ljetzt Königin Victoria, vermählt mit dem Prinzen Albert von Koburg) wird durch das Parlament eingeschränkt. Dieses besteht "aus dem Hause der Lords oder Peers (spr. Pihrs), d. i. dem hohen Adel und der hohen Geistlichkeit, oder dem Ober- hause, das Unterhaus aus den Abgeordneten der Grafschaften, Städte und Flecken. Der Thronfolger führt den Titel Prinz von Wales. Die Staatsschuld beläuft sich auf mehr als 700 Mill. Pfd. Sterlings (zu ungefähr 6 Thlr.) Die Landmacht zählt etwa K)0,000 Mann, und die Kriegsflotte besteht aus mehr als 6oo Schiffen aller Größen, namentlich vielen Dampfschiffen. A. England besteht aus dem eigentlichen England mit 40 Grafschaften (Shires oder Counties) und dem Fürstenthum» Wales mit 12 Grafschaften.

7. Das Vaterland - S. 373

1854 - Altona : Lehmkuhl
373 nur so, daß sie schlechtere und unbequemere Pfarren erhielten. Noch 1540 sielen auf dem Rendsbnrgcr Landtage heftige Scenen vor, und es bedurfte des ganzen Ansehens und der Geschicklichkeit Johann Rantzau's, des berühmten Eroberers von Dithmarschen und Vernichters der hansestädtischen Uebermacht, um die erbitter- ten Parteien dort zu beschwichtigen. Erst 1542 durfte endlich vom Könige Christian Hl. die durch Luthers Freund Bugenhagen ent- worfene Kirchenordnung erlassen werden. Dennoch fuhr die hohe Geistlichkeit und eine mächtige Adelspartei fort, in bedeutenden Districten den Eingang der Kirchenverbesserung zu hindern; so konnte auf Alsen nicht eher als 1550 der erste lutherische Prediger auftreten, ja manche Orte sind erst in den sechsziger Jahren re- formirt. — Während aber bei uns diese gewichtige Umwälzung ohne Gewalthätigkeit und Blutvergießen vor sich ging, führte ste in Dithmarschen zu den abschreckendsten Auftritten und zwar nicht etwa, weil das Volk dort lebhafteren Antheil an der Sache nahm, sondern weil der Verfassung jenes Landes überall nicht die Kraft inne wohnte, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Dort bekannte sich zuerst 1523 der Prediger zu Meldorf Nicolaus Boye öffentlich zum Lutherthum und lud Luthers Schüler Heinrich von Zütphen ein, zur Unterstützung der guten Sache zu kommen. Dieser kam auch voll Freuden, um ihnen mitzutheilen von seiner geistlichen Gabe; er predigte anfangs mit Beifall, die Mönche erbitterten das Volk, es entstand ein heftiger Aufruhr, und Heinrich von Zütphen wurde am 11. Decbr. 1524 in Heide auf Abscheu erregende Weise zu Tode gemartert. Aber auch diese Trübsal geschah der neuen Lehre zu Trost und Hei!; Boye, den nur das Ansehen seiner Familie aus großer Lebensgefahr gerettet hatte, fuhr unerschrocken in seinen Reformationsbestrebungen fort, von Rico laus Boye in Wesselburen und Adolf Clären dach, der später zu Köln den Märtyrertod starb, eifrig unterstützt. Schon 1532 wurde durch einen allgemeinen Landesbeschluß die Kirchenverbesserung vollständig eingeführt. (Bildung sfreund.) Im Vorstehenden ist hauptsächlich die Einführung der Re- formation in der südlichen Hälfte des Vaterlandes beschrieben. In der nördlichen Hälfte, schon von der Schlei an, war es die Sprache, die den Sieg der Wahrheit anfangs erschwerte, obwohl

8. Geschichte Dänemarks mit steter Berücksichtigung der Herzogthümer - S. 184

1843 - Schleswig : Bruhn
r 184 besserte Einrichtung, und ihre Wirksamkeit wurde nach und nach durch Anstellung von 7 neuen Professoren sehr erweitert. Mit der Einrichtung eines botanischen Gartens wurde der Anfang gemacht, und 1623 die Negenz zur Wohnung für unvermögende Studirende aufgeführt; der Universitätsbibliothek schenkte Christian außer bedeutenden Einkünften noch seine ganze aus 1400 Bänden bestehende Büchersammlung. Seine milde Fürsorge erstreckte sich auch auf die Gelehrtenschulen, welche schon im Jahre 1604 einen verbesserten Unter- richtsplan erhalten hatten. Seit 1618 wurden bei den lateinischen Schulen zu Roeskilde, Odense, Nipen, Aar- huus, Lund und Christiania Gymnasien errichtet, deren jedes 3 bis 4 Professoren haben sollte. Diese nützli- chen Einrichtungen verfielen indeß größtenthcils wieder in den spätern unglücklichen Regierungsjahren Chri- stians; nur das Gymnasium in Roeskilde hielt sich bis zum Schlüsse des 17., und das in Odense bis zum Schluffe des 18. Jahrhunderts. Um.der herrschenden großen Reiselust der jungen Adligen ins Ausland Schranken zu setzen, wurde 1623 die adelige Akade- mie in Soröe gegründet und zugleich befohlen, daß kein Adliger vor seinem 19. Jahr ins Ausland reisen dürfe. Zur Beförderung der Wissenschaften wurde ferner der sogenannte „runde Thurm" zu astronomischen Beobachtungen aufgcführt und ein anatomisches Thea- ter errichtet. Um Handel und Verkehr zu erleichteru, ließ Chri- stian Iv. ausgezeichnete gute Münze Prägen, wobei die bei Kongsberg in Norwegen 1623 entdeckte Silberader ihm sehr zu Statten kam, das Tonnenmaaß in Däne- mark und Norwegen einführen und das Gewicht und

9. Bd. 2 - S. 163

1774 - Breslau Leipzig : Gutsch
Kap.z-Abschn 6. Von Deutschland. l6z bis an Pomerellen, Hinterpommern genennet. Dieses gehöret dem Könige von Preußen allein, jenes aber kheils dem Könige von Preußen, theils dem Könige in Schweden. a) Vorpommern, nebst der Insel Rügen. Davon gehört i) dem Könige in Schweden: Stralsund, die Hauptstadt des schwedischen Vor- pommerns, liegt an der Meerenge, welche zwischen dem Vesten Lande und der Insel Rügen ist. Sie ist eine große und vortrefstiche Handelsstadt, starke Vestung und der Sitz der kvnigl. schwedischen Landesregierung. Sie hat auch ein ansehnliches Gymnasium, eine zahl, reiche Bürgerschaft, reiche Kaufleute und einen guten Hafen. Greisswalde, eine seine Handelsstadt, hat eine alte -und berühmte Universität, viele Landgüter und große Freyheitcn. Die Insel Rügen, in der Ostsee, vom Vesten Lande nicht viel über eine viertel Meile entfernt, ist 7 Meilen lang, und etwan eben so breit. Sie führt den Titel eines Fürstenthums, und ist ungemein fruchtbar an al- len Arten Getraide, hak auch sehr gute Viehzucht und reichen Fischfang, aber Mangel an Holze. Es liegt darauf: Bergen, eine kleine offene Stadt mitten auf der Insel, woselbst ein evangelisches adeliches Jungfrauen, kloster ist, welches aus einer Priorinn, 4 Amtsfräulein und 7 andern adelichen Coiwentualinnen besteht, und r «dliche Curakores hak. 2) Dem Könige in Preußen gehört: -L 2 Stettin,

10. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 563

1868 - Braunschweig : Schwetschke
Iii. Das britische Reich. 563 der Kirche heftigen Lehrgegenstände ansgeschlossen weil die Theologie von dein Kreise der -den, und es wurde, unter dem Namen King’s College (—ledsch'), der Versuch gemacht, der neuen Anstalt eine ach Zuschnitt entgegenzustellen. Die wenigen königlichen Schulen oder Colleges (die bedeutendsten sind die zu Eton, Westminster, beschäftigen daß vornehmer und reicher Leute sie besuchen können; außerdem giebt es nur ch Privatschnlen Pensionsanstalten (bohrding stühls), ohne alle öffentliche Aufsicht, lieber eigene Erzieher für ihre Kinder. Für halten daher unendliche Mehrheit des Volks aber ist so gut als gar nicht gesorgt. Keine Dorfschulen, keine Schulen bei den Kirchen; wo Dorfschulen sich finden, sind es Privat-Ein- richtungen, wo bezahlt werden muß, und also dem Armen unnütz, der seine Kinder oft schon in dem zartesten Alter in die Fabriken schicken muß. Das Uebel war und ist noch sehr groß; nach dem Parlamentsbericht 1816 wuch- sen in London allein 90,000 Kinder ohne allen Unterricht auf. In den letzten Jahren ist auch in dieser Hinsicht Außerordentliches geschehen; vor- züglich durch den Eifer vieler Privatgesellschaften sind mehrere tausend neue Schulen für Arme gestiftet worden, und besonders in den Fabrikstädten sind freie Sonntags-Schulen für die ärmeren Kinder eingerichtet; aber selbst die Mittel, die man anwendet und als vorzüglich anpreist, namentlich die nach der Methode des Quäkers Iosna Lancaster eingerichteten ein Hülfe der schon etwas unterrichteten Schüler einer pedantischen Disciplin über tausend Kindern einen zeichnet des 17. errichtet und St gründet. Schottland höchst Vortheilhaft ans gedieheil wurden sehr dürftigen >em Uebermaß dieser Hinsicht Ende Jahrh, vom dortigen Parlament in jedem Kirchsprengel Schulen von Andrew's waren Universitäten: Edinburgh letzteren Irland bestehen in Dublin vor Queen’s University (1849 gegründet) Verbreitung asgow, Aberdeen Reformation College und neuesten Zeiten betreibt rin von man rung Parlament bewilligt W»4<>0wwm Verbesserung ermuntert Schüler menschulen ; olksunterrichts, sowohl Privatvereine immer n Seiten event • «• wissenschaftliche Zwecke freilich immer Unterrichts, belohnt tüchtige Regie- Das Summe von wemg genug , * bilden verwahrloseten schools, Lnmpenschnlen Privatvereine sorgen besonders zerlumpten Kinder besuchen i schulen, Abendschulen, Arbeitsschulen Kleinkinderbewahranstalten, Sonntags schools betteln theils solche stehlen beständig Schüler agged Straßen liegen haben, aber gänzlich verwahrt Obdach; theils solche zwar Obdach bessere Schulen gebracht oder stralien, Eapland Ganzen bestimmt Mehrzahl Auswanderung geschieht gebesserten werden entweder Eolonien Alles eigentlichen englischen Volkes
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